10. Mühlbauer Spendenlauf
 

Artikel: Mittelbayerische Zeitung | zum Artikel | Autor: Peter Nicklas | Fotos: Mühlbauer Group

 

REKORDBETEILIGUNG BEIM MÜHLBAUER-LAUF

100 000 Euro wurden in Roding an gemeinnützige Einrichtungen überreicht. Für 2017 ist ein Lauf durch die Innenstadt geplant.

 

(04. Juni 2016)

 

 

„Ihr alle seid Sportskanonen.“ Das sagte Rodings Bürgermeister Franz Reichold bei der abschließenden Siegerehrung im großen Zelt zu den Sportlern, die sich auch diesmal in großer Zahl zum Mühlbauer-Lauf eingefunden hatten, laut Angaben des Veranstalters mit einer „Rekordbeteiligung“. Schon die Resonanz auf den vormittäglichen Nordic-Walking-Lauf zur ersten Europameisterschaft war beachtlich, er ging über zehn Kilometer und wurde auch als Wertungslauf zur Deutschen Meisterschaft gezählt. Sieger wurde Wolfgang Scholz aus Regensburg, bei den Damen gewann eine Polin.

 

Hauptorganisator Dirk Grimm stellte auch seine eigene Kondition und Leistungsstärke unter Beweis. Er kam unter die ersten zehn und hatte sich dermaßen verausgabt, dass er im Ziel kurz zusammenklappte. Die herbeigerufenen Sanitäter der Johanniter-Unfallhilfe brauchten jedoch nicht groß einzugreifen, nach wenigen Minuten stand Grimm wieder und konnte sich schon bald erneut auf seine organisatorischen Aufgaben konzentrieren, die er meisterhaft bewältigte.

 

Zwar hingen dunkle Wolken über dem Gelände, doch der Himmel hielt dicht und so konnten auch die Läufe der Bambini, Jugend und Schüler am Nachmittag ungehindert über die Strecke gehen. „Das wird einmal unser Nachwuchs“, so Josef Mühlbauer. Über 12,5 Kilometer startete Holly Zimmermann aus den USA, die in Marokko vor kurzem einen Wüstenlauf über 257 Kilometer absolvierte.

 

Auch der Halbmarathon war gut besetzt, Josef Mühlbauer schaffte locker die 6,5 Kilometer und der Nordic-Walking-Lauf bildete schließlich den Höhepunkt hinsichtlich Teilnehmerzahl, wobei auch Landrat Löffler und Bürgermeister Reichold die Stöcke schwangen.

 

Spendenlauf machte seinem Namen alle Ehre

 

„Es war einfach großartig“. Sprecher Armin Wolf zeigte sich am Ende überwältigt, obwohl er beileibe nicht zum ersten Mal den Mühlbauerlauf moderiert hatte. Er sprach von einer tollen Leistung aller Beteiligten, die sich viel Mühe gegeben hätten, um den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten und alles im Griff zu halten. Allen voran galt ein dickes Lob dem Cheforganisator Dirk Grimm für seinen Einsatz.

 

Ein Mammutprogramm

 

Er wurde von insgesamt rund 120 Helfern unterstützt, die das Mammutprojekt mit dem Lauf zur „1. Europameisterschaft und 2. Internationale Deutsche Nordic Walking Meisterschaft (10 km - Mix Team) unter der ENWO und GNFA“ zu meistern hatten einschließlich der weiteren Läufe von den Bambinis bis zum „Massenstart“ auf die 6,5 Kilometer-NW-Strecke am Schluss der Veranstaltung.

 

Nach den läuferischen Höhepunkten folgte auch diesmal der Dank an alle Beteiligten. Bürgermeister Reichold sprach davon, dass die Mühlbauer-Spendenläufe seit zwölf Jahren eine Erfolgsgeschichte seien und sich seither immer größerer Beliebtheit erfreuen durch die gute Stimmung und den Sportsgeist, der hier herrsche. „Wir freuen uns schon auf den 13. Lauf“, so der Bürgermeister.

 

Begeisterung schaffen

 

„Die wichtigsten Leute seid ihr“, so Josef Mühlbauer zu den Sportlern. Wichtig ist für ihn das Positive zu sehen und „wer läuft, kann nur positiv gestimmt sein“. Vor allem könne auch Bewegung motivieren, in erster Linie das Positive im Leben zu sehen. Ein besonderer Dank galt auch Landrat Franz Löffler, der selber mitgelaufen war und noch dazu eine Spende für die Mühlbauer-Stiftung mitgebracht hatte. „Wir schaffen Begeisterung“, so der Konzernchef. Dies gelte an diesem Tag besonders auch international, an die 20 Nationen seien vertreten gewesen. Hier erwähnte Mühlbauer unter anderem auch drei Läufer aus Afghanistan, einen Inder und viele andere Herren Länder.

 

Der Erfolg des Laufes, so Mühlbauer, sei auch ein Erfolg für Mitmenschlichkeit. So konnten von Anfang an immer wieder soziale Einrichtungen unterstützt werden, auf lokaler Ebene ebenso wie in aller Welt. Dies galt auch heuer wieder, insgesamt 100 000 Euro wurden ausgeschüttet. In diesem Jahr wurde besonders der Verein „Leukämie Hilfe Ostbayern e.V. unterstützt, er erhielt einen Scheck über 77 400 Euro überreicht.

 

Die Spendenempfänger

 

Feuerwehren TB 03 Roding    
Je 500 Euro für die FFW Zimmering (neues Löschfahrzeug), FFW Altenkreith, FFW Mitterdorf und FFW Roding (allgemeine Anschaffungen) Förderung der Jugendarbeit, 1000 Euro

 

Dr. Reinhard Andresen von dieser Organisation betonte, aktuelles Projekt sei ein Haus, in dem Angehörige übernachten können, während die Patienten schwere Behandlungsstadien meistern müssen und dabei besonders Trost und Aufmunterung brauchen. Hier können Angehörige in erreichbarer Nähe bleiben. und damit tagsüber wertvolle Unterstützung leisten.

 

Unterstützung in schweren Stunden leistet auch der Hospizdienst der Johanniter-Unfallhilfe, der Menschen in ihren letzten Tagen und manchmal auch Stunden mit den Angehörigen begleitet, er konnte sich ebenso über eine namhafte Spende freuen wie die „Umoja Mühlbauer Academy“, eine Bildungseinrichtung in Afrika. Ein Sprecher der Mühlbauer-Stiftung dankte in deren Namen und verwies auch darauf, dass diese gerne helfe, wo Not herrsche, und für Hinweise stets dankbar sei.

 

Rettungshundestaffel des DRK

 

Eine Organisation, die bei der Spendenübergabe ebenfalls bedacht wurde, war die Rettungshundestaffel des

Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Straubing-Bogen. Sie bedankte sich dafür nicht nur herzlich, sondern präsentierte auch ihre Arbeit und vor allem die ihrer treuen Vierbeiner. Auf dem Hubschrauberlandeplatz warteten die Mitglieder mit einer Vorführung auf, die mehr Zuschauer verdient gehabt hätte.

 

Jene, die gekommen waren, wurden von der Staffelleiterin während der Darbietungen umfassend informiert und konnten sich ein Bild von machen, dass hier das Geld gut angelegt ist. Bei der Flächensuche suchen die Hundeführer mit ihren Hunden in der heimischen Umgebung nach vermisst gemeldeten Personen in unübersichtlichem, dicht bewachsenem Gelände. Die Flächensuche ist eine von fünf Arten der Rettungshundearbeit. Neben der Flächensuche gibt es unter anderem noch die Trümmersuche, die Wassersuche, die Lawinensuche und das Mantrailing.

 

Suchtaktiken der Arbeit

 

Da in der Rettungshundestaffel Straubing-Bogen zurzeit nur Flächensuchhunde ausgebildet werden, wurde nur auf diese Ausbildung eingegangen. Dabei gibt es verschiedene Suchtaktiken der Arbeit. Diese beginnt aber nicht erst, wenn Menschen vermisst werden. Vom Welpen bis zum ausgebildeten Rettungshund ist es ein langer und intensiver Weg, der vom Hundeführer und seinem Hund viel abverlangt.

 

Die Ausbildung eines Teams dauert im Schnitt etwa zwei bis drei Jahre, dann kann die erste Prüfung abgelegt werden. Diese Prüfung muss dann alle 18 Monate wiederholt werden. Dabei wird nicht nur die Fähigkeit des Hundes überprüft, das Team besteht aus Mensch und Hund.

 

Die Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes in Straubing-Bogen wird von der ehrenamtlichen Arbeit ihrer Mitglieder getragen und die Beteiligten nehmen Ihre Aufgabe für die Allgemeinheit sehr ernst. Diese Aufgabe erfordert nicht nur viel Zeit, persönliches Engagement und soziale Kompetenz der Hundeführer/in und deren Helfer/in sowie auch einen hohen Aufwand an Freizeit, es werden auch Förderer und Geldgeber benötigt. Deshalb ist die Organisation auch für jede Unterstützung dankbar.